Urlaub beendet
Wie schon zur Hälfte meines Urlaubs befürchtet, ging der zweite Teil schneller rum als der erste.
Lag es am schlechteren Wetter? Oder dem Gedanken, dass man noch alles in der restlichen Zeit schaffen muss, die noch bleibt? Ich weiß es nicht, vermutlich eine Mischung.
Heute morgen bin ich dann um ca. 7 Uhr wieder nach Hannover gefahren, aber vorher hatte ich noch ein Problem zu lösen. Ich merkte kurz vor meiner Abfahrt, dass es meinem Auto an ausreichend Motoröl fehlte. Was die Konsequenzen wären trotzdem loszufahren kannte ich noch von vor ein paar Jahren - damals konnte ich einen Motorschaden noch knapp abwenden.
Doch was sollte ich machen? Am Sonntag. Um 7 Uhr. Ich klapperte die örtlichen Tankstellen ab - noch geschlossen. Ich beschloß trotzdem aufzubrechen und darauf zu hoffen, in Emden auf eine geöffnete Tankstelle zu treffen - "Was ich für Öl brauche und wie und wo ich das einfüllen muss - das finde ich schon raus.", dachte ich mir. Das Glück war mir hold. Score in Emden hatte geöffnet, ich kaufe 1L Motoröl, flux eingefüllt und konnte dann ab Emden um 7:50 Uhr endlich meine Fahrt fortsetzen. Überaschenderweise gab es null merklichen Reiseverkehr, so war ich dann schon um 9:50 Uhr in Hannover angekommen.
Während der Fahrt und beim Eintreffen herrschte malwieder das altbekannte melancholische Gefühl vor, Heimat, Freunde und Familie den Rücken zu kehren. In meiner Wohnung anzukommen konnte dem auch nicht so wirklich entgegenwirken. Im Postkasten nur Rechnungen, keine Postkarte oder sonstwas interessantes. Einen Lichtblick versprach der Anrufbeantworter, zwei neue Nachrichten. Doch auch hier Enttäuschung. Beide mal nur eine Stimme vom Band ("Beantworten Sie einfach folgende Frage sofort und gewinnen Sie! Es ist ganz..." blabla). Wieso war ich nochmal in Hannover? Achja, ich hab hier Arbeit...
Wie immer vergeht dieses Gefühl im Laufe des Tages. Aber die drei Wochen Urlaub waren einfach zu gut! Neben meinem täglich ausgeübten Sport, den ich in Hannover doch irgendwie sehr vermisst habe, sind noch so viele andere tolle Sachen passiert. Ich habe Freunde getroffen, die ich sonst nur 1-2x im Jahr sehe, habe stundenlang nachts auf dem Deich gelegen und in den Himmel geschaut, gefeiert und 'n biechet dans up de deel mit Lenne und Konsorten gemacht. Außerdem für meine Eltern gekocht, diverse Abende gemütlich Wasserpfeife rauchend im Habibi verbracht und arabischen Kaffee schätzen gelernt (jetzt kenn' ich neben deutschem und äthiopischem Kaffee auch noch arabischen), bin im Jazz-Club gewesen und zu guter Letzt Samstag nochmal am Strand, auch wenn es ein wenig frisch war.
Der Strand in Norddeich (Anklicken für Großansicht)
Trotz dieser ganzen Unternehmungen fehlt sogar noch was. Abgesehen von einer angedachten Tretboot-Tour, die mangels gutem Wetter ausgefallen ist, habe ich einige liebe Menschen gar nicht gesehen, weil sie selbst im Urlaub waren oder andere auch fast gar nicht gesehen, einfach weil es schwierig ist sich bei so vielen Freunden und Bekannten abzustimmen, wer wann wozu Zeit und Lust hat etc.
Auch wenn das gerade alles sehr negativ klingt: es war ein schöner Urlaub und das "weg sein" trägt sicherlich zu der gewissen Einzigartigkeit mancher Aktionen bei. Abgesehen davon wird mich die Arbeit schnell wieder in ihren Bann gezogen haben, schließlich mache ich meinen Job gerne!
...so lange meine studierenden Freunde es nicht übertreiben mit ihrem "Ach, heut war es wieder super am Strand. 1a Wetter und die Grillparty später war auch klasse". ;)