HH maczarr.de

Bass Sechzehntel Achtel - Tattoo ist fertig

Nachdem ich mir vor gut einem Monat einen Termin im Tattoo-Studio geholt hatte, war es dann vorgestern soweit.
Schon früh um etwa 16:20 Uhr machte ich mich mit der Bahn auf den Weg zum Studio - Termin war um 17 Uhr. Dort angekommen, ich war noch etwas zu früh, sagte mir Mike gleich, es würde noch bestimmt bis 17:30 Uhr dauern, bis ich dran käme, er hätte noch eine Kundin vor mir. "Nagut", dachte ich mir "wartest'de halt." - prinzipiell auch kein Problem, nur war es etwas ärgerlich, dass ich so früh Feierabend gemacht hatte...

Es zog sich hin, ich hatte mich auf's Sofa gesetzt und die Leute beobachtet, die so rein- und rausgingen. Im Laden herrschte ordentlich Betrieb. Aufgefallen ist mir, dass viele junge Frauen zum Piercen oder tätowieren gekommen waren, aber es war auch eine ältere dabei, die mir sehr im Gedächtnis geblieben ist. Sie ließ sich in gebrochener Frakturschrift auf die Unterarme in nicht gerade unauffälliger Größe "Monty" und "Sugar" stechen. Außerdem fiel mir noch ein junger Mann ins Auge, der auf dem recht kahlen Hinterkopf einen Barcode hatte... naja, jedem das seine.
Später beim Tätowieren sollte ich noch auf eine Frau treffen, die sich an den Augenbrauen Permanent-Makeup machen ließ - sehr schmerzhaftt wie man so hört, aber von der Dame war kein Laut zu hören.

Um 18 Uhr war es endlich soweit, ich war dran! Nach mehrmaligem Entschuldigen, dass ich so lange warten musste, fertigte Mike mit Fluppe im Mund und Kaffee in der Hand eine Matrize meiner Vorlage an. Als er aufgeraucht hatte ging es in den Nebenraum, wo tätowiert wurde. Ab hier lief alles streng hygienisch (wobei es auch im Vorraum alles andere als "siffig" aussah)! Nachdem Mike mir die Matrize auf den Arm aufgebracht hatte und ich mit der Position zufrieden war zog er sich Handschuhe an, packte eine neue Einweg-Nadel aus und machte die Tätowiermachine bereit. Ich legte mich auf die Bank, über mir eine Lampe, damit Mike gut sehen konnte.

Nun sollte es los gehen. In der einen Hand die Tätowiermaschine, am Finger der anderen immer etwas Vaseline. Mike setzte zum ersten Stich an. Ich muss sagen, ein schlimmer Schmerz ist es nicht. Man spürt die Nadel eindeutig und auch die Formen, die der Tätowierer abfährt, auf der Haut, aber man hat nicht das Bedürfnis jeden Moment aufzuspringen, weil man den Schmerz nicht mehr aushalten kann. Es kommt aber auch auf die zu tätowierende Stelle an und wie schmerzempfindlich man selbst ist.
Mike war sehr konzentriert bei der Sache, sagte nur selten zwischendurch etwas, meist aber mit Lächeln auf den Lippen einen kleinen Scherz ("Ich glaub, ich hab hier was falsch gemacht." oder nur "Ups, oh oh."). Schocken konnte mich das nicht, wir verstanden uns auf Anhieb gut, schon als er die Matrize zeichnete und ich vertraute ihm voll.
Als er fertig war sah ich mir das Ergebnis im Spiegel an und war sehr zufrieden (und bin es immernoch ;-))! Mike klärte mich noch über die Hygiene- und Pflegehinweise auf, umwickelte das frische Tattoo mit Folie nachdem er noch etwas Vaseline aufgetragen hatte und nach der Bezahlung war ich dann auch schon durch.
Wir verabschiedeten uns und ich verließ glücklich den Laden!

Nach zwei Tagen sieht das Tattoo immernoch sehr gut aus, die Haut außen herum ist nur leicht gerötet und weh tut es nicht, man merkt nur "da ist was". Ich trage aber auch mehrmals täglich eine Wund- und Heilsalbe auf, das hatte Mike mir empfohlen.
Bilder gibt's dann, wenn alles abgeheilt ist.

[Update 19.07.08]
Und hier nun das Bild, Großansicht durch anklicken:
Tattoo