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Alles neu – unter der Haube

Ende Januar und (eigentlich geplant nur Anfang) Februar habe ich die technische Basis meiner Website bzw. meiner Domains umgestellt. Dabei ist nahezu nichts mehr so, wie es noch einen Monat vorher war, aber sehen tut man davon quasi nichts.

Hosting und Domains getrennt

Bisher lag meine Website inkl. meiner Domains (bzw. dem Großteil meiner Domains) bei Ionos (ehem. 1und1). Ich war nicht vollständig unzufrieden damit, aber ich musste einfach feststellen, dass man dort nicht so richtig mit der Zeit gegangen ist. Als Script-Sprachen stehen mir seit jeher PHP, Python und Perl (ja echt, Perl…) zur Verfügung. NodeJS? Nicht mit normalen Hosting-Angeboten.
Auch beim Thema TLS war Ionos irgendwie stehen geblieben. Die Let’s Encrypt-Initiative gibt es jetzt echt schon seit vielen Jahren, aber Ionos möchte immernoch TLS-Zertifikate verkaufen – für jede, einzelne Domain. Okay, stimmt nicht ganz. Es gibt je nach Paket auch Inklusiv-Zertifikate, aber die kommen nicht pauschal mit dem Erwerb einer Domain mit. Ich hatte beispielsweise sechs Domains bei Ionos, aber nur 3 Inklusiv-Zertifikate.
Für die Wald-und-Wiesen-Transportverschlüsselung reichen Zertifikate von Let’s Encrypt völlig aus und diese können auch für den Provider kostenlos und automatisiert erstellt werden.

Jetzt bin ich nicht mit allem einfach zu einem anderen Anbieter gewechselt, sondern habe nach Fachlichkeit getrennt. Meine Domains sind nun bei United Domains gehostet (ich weiß, die gehören zum selben Konzern wie Ionos).
Mein Webspace liegt bei Uberspace – eine wahnsinnig sympathische Firma, die nur so wenig Daten erhebt, wie sie zur Bereitstellung ihres Dienstes braucht, die einem alle möglichen Script-Sprachen anbietet, so viele Datenbanken, wie man halt haben möchte, Let’s Encrypt-Zertifikate automatisch für alle Domains erstellt und aktualisiert und sogar bei der Preisgestaltung lediglich eine Empfehlung ausspricht, aber keinen festen Preis hat.
Zwischenzeitlich hatte ich mal überlegt, ob ich die Aufteilung nach Fachlichkeit noch weiter treibe und meine Mail-Adresse bei einem Mail-Anbieter hoste, bei dem ich eigene Domains verwenden kann, aber irgendwie fehlte mir da der Mehrwert, da ich keinen Bedarf an Cloud-Speicher, Kalender, Kontakten oder VPN hatte. So sind die Mails jetzt einfach auch bei Uberspace gehostet, die einen netten Imap-Sync-Dienst haben, wenn man eine Mail-Domain umziehen möchte ohne seine Mails zu verlieren.

Die einzige Einschränkung, die ich zu Uberspace geben würde: das Angebot richtet sich an Tech-Affine Menschen. Aber für Tech-Affine Menschen ist es großartig, da man im Prinzip einfach ein User auf einem gesharten Linux-Server ist.

Weg von PHP – hin zu Astro

Aber es hat sich noch mehr getan. Ich habe hier vor einigen Jahren ja schonmal geschrieben, dass mein PHP-”CMS-Backend” selbstgeschriebener Code ohne jedes Framework von vor ca. 15 Jahren ist und ich mal an die im Dropdown auswählbare Jahresgrenze gestoßen bin. Das wäre 2025 wieder passiert und so habe ich das zum Anlass genommen statt einfach Zahlen zu ändern die komplette Website anders auszuliefern.
Astro (basierend auf NodeJS – ihr merkt schon, wie hier alles zusammen hängt) hat mich schon länger interessiert. Das Framework mausert sich gerade zu einer guten, schnellen, zuverlässigen Basis für inhaltsgetriebene Websites. Und so machte ich Mitte Januar an einem Wochenende mal das Framework-Tutorial und adaptierte das mal auf meine Website. Es ging alles super schnell und einfach. Vom Tutorial bis zur komplett fertig umgesetzten Seite verging nicht mal eine Woche.

Natürlich ist Astro kein Drop-In-Replacement für alles, was die alte Seite bot. Beispielsweise habe ich schlichtweg kein CMS mehr. Das war mir natürlich bewusst, aber dafür gibt es Lösungen und ich muss mich nur noch entscheiden, welche ich passend finde. Aktuell gehen hier nämlich Beiträge nur online, wenn ich die Markdown-Datei per FTP hochlade und dann den Static-Site-Generation-Prozess neu anstoße. Das ist meistens durchaus in Ordnung, aber ich schreibe und veröffentliche Beiträge auch gerne von unterwegs, wenn ich keine Möglichkeit für FTP- und SSH-Zugriff habe. Aber wie schon gesagt, Astro hat auch dafür Lösungen.

Ich bereue den Wechsel jedenfalls nicht und freue mich jetzt wieder eine schnelle, aktuelle Basis für meine Website zu haben.

Wieso hat das jetzt so lange gedauert?

Ja, vom letzten Beitrag von vor einem Monat bis jetzt ist nicht viel passiert, aber der letzte Schritt hat doch gedauert. Im letzten Beitrag hatte ich ja schon geschrieben, dass die Website umgezogen war und natürlich auch die Domain der Website. Diesen Text zu den Details wollte ich aber erst schreiben, wenn alles erledigt war und das zog sich dann leider etwas. Die letzte Domain machte Probleme. Obwohl es keine private Registrierung oder Domain-Umzugssperre (mehr) gab und ich sie auch schon deutlich mehr als 60 Tage in Besitz hatte wollte der Umzug nicht sauber von statten gehen. Alle anderen Domains vorher waren gar kein Problem, aber die letzte Domain hakte und brauchte mehrere Mails mit dem Support, bis sie dann endlich vergangenen Dienstag auch umgezogen war.

Und jetzt?

Die Website hat ja doch außer regelmäßigen Inhalten nicht viel Pflege erfahren die letzten Jahre und obwohl ich bei diversen Dinge weiß, wie es besser geht, hatte die Website immer diesen Pferdefuß, dass das alles auf einer total veralteten Basis stand und ich immer dachte, dass ich da mal ganz generell ran will. Über die Jahre hat’s auch immer mal Ansätze gegeben (mal eine Variante die das Backend in einem PHP-Framework neu aufsetzt, mal verschiede Layout-Überarbeitungen), aber so richtig kam das nie zum Ende, weil die Zeit fehlte “alles” zu überarbeiten.
Mit diesem Schritt ist jetzt ein großer Klumpen erledigt und ich hoffe, dass ich mich wieder kleineren Iterationen widmen kann. Ich überlege auch eine /uses- und /now-Seite einzurichten und dem “Digital Garden”-Prinzip entsprechend einen Teil meiner Obsidian-Notizen zu veröffentlichen. Mal schauen, wie und wann es dazu kommt.

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