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Wochenendbesuch aus Hannover

Für mich war es der Anfang meines Urlaubs, für Nadja, Micha und Thomas ein Wochenendtrip in meine ostfriesische Heimat. Samstag stießen noch Olli und Kasie hinzu und damit war unsere Hannover-Truppe fast komplett in Ostfriesland untergebracht.
Erste Ideen zu einem Besuch an der Nordseeküste kamen schon im vergangenen Sommer auf, konkreter wurde das ganze dann als ich mal Anfang Juli rumfragte, wer denn Zeit und Lust hätte. Es kristallisierte sich recht schnell heraus, dass die Idee allgemein sehr gut ankam und als dann mit dem letzten Juli-Wochenende auch ein Zeitpunkt gefunden war konnten wir konkreter werden.

Mein Urlaub ging genau mit dem Wochenende los und da ich meinen Sommerurlaub bisher in der Regel an der Küste verbrachte und das auch in diesem Jahr so vor hatte nahm ich am Freitag von der Arbeit Micha, Thomas und Nadja direkt im Wagen mit nach Ostfriesland. Die Autofahrt lief glücklicherweise staufrei ab und war auch sonst schon eine sehr gute Einstimmung, denn das Wetter wurde in Richtung Küste besser, Thomas erheiterte uns mit Fakten aus dem Magazin des Max Planck Instituts und allgemein war die Stimmung schon feucht fröhlich. Den Kultur-Part hakten wir bereits schon während der Fahrt ab als wir am schiefen Turm von Suurhusen vorbeifuhren und ich darauf hinwies, dass er der schiefste Turm der Welt sei. Check! Was gelernt, Kultur ist durch.
Gegen halb acht kamen wir an und machten uns nach kurzer Pinkelpause und rasantem Ausräumen unseres fahrbaren Untersatzes auch gleich wieder auf den Weg - einkaufen. Wir waren ja schließlich nun nicht mehr in der Stadt sondern auf dem Land - der Edeka macht um 20 Uhr zu (der Real in Norden hat zwar bis 0h geöffnet, aber er ist eben 12km entfernt). Nach rascher Verpflegung durch Pizza und Bier und Auffrischung der Finanzlage fingen wir an uns auf den weiteren Verlauf des Abends vorzubereiten. Die drei überaschten mich zu diesem Zeitpunkt noch mit einem sehr netten Geschenk: eine Flasche Küstennebel und einem Bildband über die Nordseeküste. Vielen Dank dafür nochmal an dieser Stelle ihr lieben!

Kurz vor 23 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof um nach Norden zu kommen. Am Bahnhof selbst trafen wir auf drei Jungs mit einer geschätzt 20 Watt Energiesparlampe im Oberstübchen - keinem fiel auf dass ich als angeblicher Hannoveraner recht gute Kenntnisse der Örtlichkeiten zum Feiern in Norden hatte und dass Thomas' Antwort "Zerstören!" auf ihre Frage, was wir denn hier wollten, doch ein wenig komisch war, sie bejubelten diese Antwort sogar. Zu alldem hatte einer der drei ein erhöhtes Bedürfnis sein ca. drei Nummern zu großes T-Shirt alle 10 Sekunden von der Brust bis zum Bauch runter glatt zu streichen. Hat gleich den richtigen Eindruck von Ostfriesen an meine Leute aus Hannover vermittelt..... Nundenn, wir kamen in Norden an und es ging erstmal direkt mittels Taxi in meine heißgeliebte Stammkneipe "Ulrich". Wir hatten leider einen Abend erwischt an dem nicht so viel los war, es hinderte uns allerdings nicht daran gleich mal mit ein paar Metern Wodka-E loszulegen - hier lernten die drei dann auch gleich ostfriesische Kneipenpreise kennen (auf Dauer wohl eher geringfügig Leber-verträglich). Nach dem Ulrich ging es weiter in den "Club", frei nach dem Motto: Bi uns heet da nich Disko, sonnern dans up de deel! Im Club traf' ich noch ein paar mehr Bekannte, unter anderem auch Heiko der ebenfalls inzwischen in Hannover wohnt und dann gleich mal vorgestellt wurde. Die Nacht wurde später, die Drinks mehr, die Erinnerung aufgeweichter. Zu fortgeschrittener Stunde fuhren wir mit dem Taxi gemeinsam nach Hause und machten es uns auf der Terasse gemütlich, der Himmel spendierte dazu ein nettes Gewitter. Als kulinarischen Höhepunkt garnierten sich die Fleischesser ihre TK-Pizza noch mit Salami - die wir sechs Stunden zuvor in die gelbe Schüssel für den Komposthaufen gelegt hatten...

Samstagmorgen nach etwa fünf Stunden Schlaf waren wir wieder auf den Beinen. Ich holte frische Brötchen vom Bäcker, wir frühstückten auf der Terasse (zu diesem Zeitpunkt regnete es noch ein wenig) und um 13 Uhr kamen dann schon unsere Nachzügler Olli und Kasie an. Nach kurzer Hausbesichtigung und Besprechung was wir denn vor haben setzen wir uns um 15 Uhr mit allemann in den Zug Richtung Norddeich Mole um dort dann einen ausgedehnten Spaziergang am Deich, dem Strand und Hafen zu machen und natürlich Fischbrötchen zu essen (inzwischen war allerbester Sonnenschein). Hier erwies sich mein Dasein als Einheimischer zunächst als Nachteil, denn wenn man hier wohnt (oder von hier kommt) geht man meist nicht dauernd in Norddeich Fischbrötchen essen und kennt sich entsprechend schlecht aus, weshalb ich erstmal direkt die Bude am Anleger ansteuerte - ok, aber nicht top. Später holten wir uns noch unsere zweite Ladung Fischbrötchen beim "Fischkutter" ab - das hinterließ dann auch schon einen besseren Eindruck. Beim Haus des Gastes saßen wir etwas die Zeit ab bis unser Zug wieder zurück fuhr, tranken etwas, Micha machte Fotos und wir sahen viele "lieeeebe Hunde, gaanz lieeebe Hunde". Wieder in Marienhafe angekommen swingten sich die Futterbeauftragten von uns in meinen Clio und kauften ein fürs Grillen am Abend. Olli hatte noch eine Menge seines Salates vom Vorabend mitgebracht und beigesteuert, Kasie machte uns wunderbar leckere Grill-Schafskäse in Alufolie fertig und Thomas entfachte die Kohle so grandios, dass sie erst nach dem Aufstehen am nächsten Morgen erkaltet war. Den Samstagabend saßen wir auch noch einige Stunden in die Nacht hinein auf der Terasse bis wir uns dann zu Bett legten.

Der Sonntagmorgen begann ähnlich dem Samstag, ich kümmerte mich um Brötchen (leider schlich sich hier irgendwo ein Fehler ein, weshalb ich zwei zu wenig hatte später - ein mir recht unangenehmer Fauxpas), es wurde Kaffee aufgesetzt und wir frühstückten gemütlichst draußen auf der Terasse - auf der wir sowieso ziemlich viel unserer Zeit verbrachten. Während der ersten Mahlzeit des Tages berateten (?? heißt das so? klingt komisch die Zeitform...) sich meine Gäste welcher Zug zurück für alle passend sei und so wurden in aller Ruhe alle Taschen wieder zusammengepackt nach dem Essen und wir machten uns gemächlich auf den Weg zum Bahnhof. Um 13 Uhr bestiegen meine Kurzbesucher dann wieder gemeinsam den Zug nach Hannover.

Mir wie auch Micha, Nadja, Thomas, Olli und Kasie hat das Wochenende soweit ich gehört hab sehr gut gefallen, nur etwas kurz war die Zeit vielleicht. Für die Aussicht hätte man mal auf den Störtebeker-Turm gehen können bei gutem Wetter, mal einen Tag rüber auf eine Insel fahren, ans blaue Wasser einer unserer Baggerseen gehn und schwimmen und ... und ... und ...zum Glück sind wir ja noch jung und können sowas später nochmal nachholen. Wobei sich schon etwas anderes schönes abzeichnete: im nächsten Jahr gehen wir vielleicht mal alle gemeinsam jemand anderen von uns in der Heimat besuchen - wäre auch interessant! :)