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Weblinks Part 5

Zwischen der ganzen Musik diesen Monat gibt's auch mal wieder ein paar Web-Links. Diesmal dabei:

- Abschiebung verhindern
- Weihnachtsmärkte bleiben Weihnachtsmärkte
- Im Fall des Oktoberfest-Attentats wird wieder ermittelt
- Interview mit Ralph Giordano
- "Nur der Po zählt"
- Scrollytelling: Aesop-Story-Engine

Abschiebung verhindern

In Niedersachsen gibt es das "Bündnis gegen Abschiebung", das erfolgreich durch zivilen Ungehorsam Abschiebungen erstmal herauszögert oder sogar ganz dann ganz verhindern kann. Mehr bei der SZ: “Ich bin Taha!” – “Ich auch!”

Weihnachtsmärkte bleiben Weihnachtsmärkte

Dass die Bild und die BamS gerne und oft die Wahrheit so darstellen, wie sie ihnen am liebsten in den Kram passt ist leider schon Alltag geworden. In diesem Fall geht es mir allerdings gehörig auf den Keks, weil sie damit den Meinungsmachern des Pegida-Unsinns in die Hände spielen. Da wurde doch kürzlich behauptet, dass Weihnachtsmärkte in Berlin-Kreuzberg nun "Winterfest" heißen müssen, weil man keine Veranstaltungen von Religionsgemeinschaften im öffentlichen Raum wolle. Bei BILDblog.de wurde genauer hingeschaut und das ganze wurde als kompletter Unsinn entlarvt. Leider haben auch andere Medien abgeschrieben. Die Gegendarstellung der BamS dürften die wenigsten mitbekommen haben, sie ist in Form eines Leserbriefs der Bezirksbürgermeisterin abgedruckt worden. So bleibt bei vielen wieder nur die große Schlagzeile im Kopf und nicht die Richtigstellung.

Im Fall des Oktoberfest-Attentats wird wieder ermittelt

Die jüngeren wissen vermutlich gar nichts davon. Ich selbst habe auch erst durch den deutschen Spielfilm "Der blinde Fleck" davon mitbekommen, dass am 26. September 1980 auf der Münchner Theresienwiese 13 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt wurden. Bei der Aufklärung gab es diverse Ungereimtheiten, da schnell von einem Einzeltäter ausgegangen wurde und dieser selbst beim Attentat gestorben ist und somit der Fall bald ad acta war. Auch wurden "ärgerlicherweise" Beweise vom Tatort zwischenzeitlich vernichtet, die heutzutage eine DNA-Analyse zugelassen und somit neue Erkenntnisse zu Tage gefördert hätten. Nun, 34 Jahre später, werden wegen einer neu aufgetauchten Zeugin, die Ermittlungen endlich wieder aufgenommen.

Interview mit Ralph Giordano

Kurz vor seinem Tod am 10. Dezember diesen Jahres hatte das Magazin "brand eins" noch die Gelegenheit mit Ralph Giordano ein Interview zu führen. Kann man mal lesen.

"Nur der Po zählt"

Das war der Titel eines Artikels bei der ZEIT. Hier wurde kritisiert, dass sich im Surfsport alles nur um das Äußere dreht und gerade Frauen vollkommen reduziert werden auf ihre Kurven statt ihre sportlichen Erfolge. Der Artikel leitet direkt mit einer Beschreibung dessen ein, was man im Sponsor-Video einer großen Surferin zu sehen bekommt. Auch interessant ist, was man nicht zu sehen bekommt: ihr Gesicht und sie beim Surfen. Da muss man sich berechtigterweise fragen, was das eigentlich mit Surfen zu tun hat!?
Ich kann dem Artikel nur beipflichten. Was mich mehr verwirrt hat waren die Kommentare der Nutzer darunter und die diversen Leseempfehlungen dieser Beiträge, die vorwerfen, dass es nur um "Gender-Scheiße" geht und wer keinen Wettbewerb will soll halt keinen Profisport machen. Auch die Rassismusvorwürfe, dass im Sport nur weiße, heterosexuelle Männer aus Amerika und Australien weit oben stehen, werden einfach damit weggewischt, dass der Kommentartor/die Kommentatorin meint, dass es ja evtl. einfach so sei, dass sich hauptsächlich weiße, heterosexuelle Männer aus Amerika und Australien für's Surfen interessieren und daher es ja gar nicht verwunderlich wäre, dass die weit oben stehen - da dürfe man sich ja nicht beschweren. ...hier und wie so oft hab ich das Gefühl, die Leute haben den Artikel kaum gelesen, ein paar Worte aufgeschnappt und hatten eigentlich eh von Anfang an eine Meinung. Manchmal kann man nur den Kopf schütteln.

Scrollytelling: Aesop-Story-Engine

Die New York Times hat's vor einigen Jahren vorgemacht mit dem aufwendigen, multimedialen Artikel "Snow Fall". Sowas hatte bis dahin noch nicht gegeben, alle waren sich einig "SO muss man im Web Geschichten erzählen, wenn man die Leser halten will". Das blöde nur: sowas musste man von Hand bauen, war also sehr aufwendig. Mit der Zeit haben sich viele daran versucht Content Management Systeme zu bauen, die auch solche sogenannten "Scrollytellings" (Mischung aus Storystelling und Scrolling) möglich machen sollten mit einfachen Mitteln. An das "Original" kam davon nie so wirklich jemand ran. Das CMS von "The Verge" scheint da schon nicht schlecht zu sein, dort hat es auch diverse toll aufgemachte Artikel gegeben. Nun versucht ein nächster mit einer Wordpress-Integration sein Glück.