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Video-Tutorial-Erkenntnisse: Cyberpunk 2077 Breach-Protokoll erklärt

Kürzlich habe ich mich mal wieder an etwas Neues gewagt: ich habe ein Video-Tutorial geschnitten. Das (Sub-)Genre Cyberpunk gefällt mir schon länger in Literatur, wie auch in Filmen. Computerspiele zu dem Thema hatte ich bisher erst eins so richtig gespielt – den Sidescroller "Dex", welchen es übrigens gerade im Steam-Sale bis 5.1.21 für gerade mal 1,99 Euro gibt. Seit dem 10. Dezember 2020 ist ja nun aber auch das groß angekündigte "Cyberpunk 2077" draußen, das ich seitdem tatsächlich mit Freude spiele. Anfangs hatte ich allerdings etwas Schwierigkeiten mit einem immer wiederkehrenden Mini-Spiel, dem Breach-Protokoll.

Als ich mich ein bisschen im Netz umschaute und auch andere Streams zu dem Spiel sah habe ich bemerkt, dass ich mit diesem Problem nicht alleine war. Auf Deutsch fand ich zu dem Zeitpunkt allerdings nur wenige Tutorials und diese ließen auch noch manchmal nicht unwichtige Details aus. Ich beschloss also – nachdem ich das Mini-Spiel dann endlich verstanden hatte – selbst ein Tutorial zu machen. Aber mit Videoschnitt hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun.

kdenlive to the rescue

Vor einigen Monaten hatte ich schonmal ein kleines bisschen Videoschnitt mit der Linux-Software kdenlive gemacht, nachdem meine Freundin mir zu dieser Software geraten hatte – sie macht wesentlich mehr Videoschnitt, hat bereits mehrere Programme ausprobiert und mir dann auch immer wieder mit Rat zur Seite gestanden, wenn ich Fragen zu kdenlive hatte. Meine ersten Schnitterfahrungen von vor ein paar Monaten waren allerdings sehr simpel: Ich hatte ein bereits fertiges Video, hatte einen Intro-Text in Audacity eingesprochen und wollte diesen an den Anfang des Videos schneiden. Im Prinzip wollte ich also lediglich eine Audiospur zum fertigen Video hinzufügen, was dann auch verhältnismäßig einfach ging.

Anforderungen eines Tutorials

Für das Tutorial lag die Messlatte jetzt natürlich höher. Ich brauchte Übergänge zwischen Videosequenzen, Voice-Over (also eine Tonspur, die über das Video-Bild gesprochen wird), das Video-Bild musste zwischendurch anhalten, damit ich etwas zu dieser Ansicht erklären konnte und ich musste Elemente – in meinem Fall rote Kästen – auf das Videobild zeichnen und diese Kästen bewegen, um Zusammenhänge deutlich zu machen.
Für Leute, die bereits geübt sind in Videoschnitt, ist das natürlich immernoch Kleinkram, aber für mich dennoch ein guter Schritt nach vorne, wie sehr ich mich mit dem Videoschnitt-Programm auseinander setzen musste. Und ich muss sagen, kdenlive ist hier tatsächlich ein tolles Programm. Es bietet viele Möglichkeiten ohne einen gleich komplett zu überfordern. Klar, es braucht etwas Eingewöhnung und für mich war es ebenso hilfreich eine Person zu haben, die für meine einfachen Anfänger-Probleme sofort Lösungen parat hatte, aber sobald man etwas drin ist macht's auch Spaß und der Schnitt geht einfacher von der Hand. Dass ich aus der Web-Entwicklung bereits mit dem Prinzip von Keyframe-basierten Animationen vertraut war war natürlich auch nicht von Nachteil, um die kleinen roten Kästen über den Bildschirm zu bewegen.

Anfängerfehler

Bei all der Freude darüber, ein Video ganz ordentlich (für einen Anfänger) geschnitten gekriegt zu haben, ist mein Augenmerk leider von anderen Stellen auch etwas gewichen. Beispielsweise wurde ich bereits auf ein paar Text-Bild-Scheren (in diesem Fall eigentlich eher Ton-Bild-Scheren), also Stellen, wo Bild und Ton nicht zusammen passen, aufmerksam gemacht. Ich musste lernen, wenn der Ton der gesprochenen Erklärung länger dauert als die eigentlich zu erklärende Videosequenz, sitzt man zwischen den Stühlen, ob man laaaaange ein Standbild anzeigt (nicht so toll bei einem Bewegtbild-Medium) oder etwas Video zeigt, dass nicht mehr so ganz direkt was mit dem gesprochenen Ton zu tun hat (auch nicht sooo toll, die angesprochene Ton-Bild-Schere). Wenn man mehr Videoschnitt macht entwickelt man sicherlich bessere Strategien dafür.
Dann habe ich gegen Ende irgendwann schneller gesprochen und beim Text auch zwischen den Formulierungen ("ihr macht", "wir machen") gewechselt. Der Text war zwar vorgeschrieben, aber auch das eher ad-hoc. Apropos vorgeschrieben: ein fertiges Skript ist der inhaltlichen Struktur definitiv zuträglich und schützt vor "äääh"s und langgezogenen Worten für Denk-Pausen, aber nimmt dem Text bei einem ungeübten Sprecher wie mir auch etwas die Lockerheit.

Bei einem nächsten Tutorial kann ich mich dann hoffentlich mehr auf solche Dinge konzentrieren, weil dann der Videoschnitt nicht mehr ganz so viel meiner Aufmerksamkeit braucht. Letztlich muss ich aber sagen, dass ich mit meinem ersten Tutorial doch ganz zufrieden bin. Wer es sich anschauen mag, es ist selbstverständlich bei YouTube veröffentlicht: Cyberpunk 2077 - Breach-Protokoll erklärt (Tutorial / Guide / HowTo) (deutsch)