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Umstieg auf Linux

Im März letzten Jahres berichtete ich hier vom Upgrade meines Notebooks. In dem Text spreche ich noch von Windows als Betriebssystem, jedoch kurz danach habe ich Windows geschmissen und bin komplett zu Debian GNU/Linux gewechselt und bis heute geblieben.

Alter Freund

Linux begleitet mich eigentlich schon recht lange. Vor 10-15 Jahren machte ich meine ersten Schritte mit dem freien Betriebssystem, damals jedoch meist mit Live-CDs oder Parallel-Installationen. Meine erste länger installierte Distribution war Mandrake Linux (ab 2005 hieß es dann "Mandriva"), aber wirklich ernsthaft kam es nie zum Einsatz. In den letzten fünf Jahren bekam Linux immer wieder eine Chance von mir und teils nutzte ich das parallel installierte OS mehr als mein Windows. Anfang 2015 fiel dann die Entscheidung: Mit dem neuen Laptop erfolgt auch der volle Umstieg auf Linux! Zum neuen Laptop kam es - wie im oben verlinkten Artikel zu lesen - nicht, aber nach dem Hardware-Upgrade installierte ich dann Debian mit XFCE als Desktop-Umgebung. Im April schon konnte ich dann meine ersten Erfahrungen mit einem Betriebssystem-Upgrade machen.

Software

Am schwierigsten fand ich ja früher immer den Umstieg bei der Software. Okay, ganz früher hatte ich mit Linux auch die Probleme, dass alles nur so halbgar funktionierte und nur mehr-oder-weniger unterstützt wurde. Von Spielen wollen wir mal gar nicht reden (wobei: Tux-Racer war großartig!), aber zu Spielen komme ich später noch. Jedenfalls ist die grundsätzliche Stabilität und auch die Hardware-Unterstützung heutzutage keine Ausrede mehr wert.

Inzwischen habe ich für alles einen Ersatz gefunden bzw. es gibt meine genutzte Software auch unter Linux. Browser und Mailclient sind kein Problem, Thunderbird hab ich eh schon immer genutzt. Als Text-Editor kommt Sublime Text daher, als Office-Suite dient Libre Office. Tja, aber dann sind da leider noch diese zwei Programme, die es nur für Windows gibt und für die ich auch keine ordentliche Alternative unter Linux finden konnte. Das unsägliche Programm für die Steuerklärung und Adobe Lightroom. Aber dafür gibt es eine Lösung und sie heißt VirtualBox. Für meine nicht-ersetzbaren Windows-Programme habe ich einfach eine virtuelle Maschine (VM) in der Windows installiert ist und wo diese Programme laufen. Dank 16 Gbyte RAM im Notebook kann ich der VM problemlos die Hälfte davon geben, was dann auch keine Probleme bei der Bildbearbeitung in Lightroom macht.

Spiele

Gegen Ende letzten Jahres hatte ich einfach mal wieder Lust am Computer zu spielen. Dafür jedoch war mein Laptop nicht nutzbar, da die eingebaute Grafikkarte hoffnungslos veraltet war. Anfang diesen Jahres baute ich mir also seit Jahren mal wieder einen Desktop-PC zusammen und natürlich kam dort auch Linux zum Einsatz, hier entschied ich mich jedoch für Ubuntu. Bisher kann ich mich nicht installieren, "Dex" hat irre Spaß gemacht durchzuspielen, bei "Lara Croft" konnte ich die Details voll hoch stellen und immer noch ruckelfrei die Abenteuer auf der Insel bestreiten und auch Bioshock Infinite sieht einfach klasse aus.
Keine Frage: Für Hardcore-Gamer steht Linux nicht zur Diskussion, weil es einfach immer noch zu lange braucht, bis die großen Neuerscheinungen für Linux portiert werden, wenn überhaupt. Aber man merkt eindeutig, dass Linux auch in der Spieleindustrie immer ernster genommen wird und bei Plattformen wie Steam oder GOG finden sich zig Spiele für Linux, die die Zeit und das Geld wert sind.

Für mich steht also eindeutig fest, dass ich bei Linux bleiben werde, mir sind bisher keinerlei echte Nachteile untergekommen und es ist auch einfach eine schöne Sache, ein wirklich freies Betriebssystem zu nutzen.