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Star Trek Discovery Staffel 3: Das Star-Trek-Feeling ist zurück

Star Trek Discovery war vor einigen Jahren "die neue" Star Trek-Serie. Lange war Pause mit neuen Serien und zwischendurch gab es nur die Filme von J.J. Abrams, die auch nicht unbedingt von allen gemocht wurden. Und auch Discovery konnte nichts an der Abneigung von "New Trek" – wie die Veröffentlichungen der letzten zehn Jahre des Star Trek-Franchise manchmal genannt werden – ändern.

Persönlich kann ich sagen, mich hat das nicht so sehr gestört. Ich habe mich von den Filmen und auch den neuen Serien unterhalten gefühlt. Aber dennoch konnte ich gerade die Kritik an "Star Trek: Discovery" nachvollziehen. Hier wurde versucht viel neu zu machen. Wenn man bedenkt, dass Star Trek noch aus einer ganz anderen Zeit der Serien-Geschichten-Erzählung stammt kann man verstehen, dass die Verantwortlichen in der Zwickmühle waren: führt man die alte Art des Storytellings fort und macht damit "alte" Star Trek-Fans glücklich, was aber schon bei "Star Trek: Enterprise" (2001-2005) nicht mehr so gut funktioniert hat, oder gleicht man sich der Serien-Geschichten-Erzählung von heutzutage an?
Es wurde sich für letzteres entschieden und die Verbindungen zu Star Trek waren vor allem beschränkt auf Referenzen zu im Star Trek-Universum bekannten Namen von Orten und Personen. Ansonsten gab es viel Action, einiges erinnerte eher an Star Wars als an Star Trek und man fragte sich auch, weshalb eine neue, modern anmutende Serie ausgerechnet in der Zeit spielen muss, als die allererste Star Trek-Serie "Raumschiff Enterprise" (1966-1969) bereits spielte. Im Prinzip konnte man in dieser Zeit nichts neues machen, das Universum der Föderation war definiert durch die alten Serien und man musste höllisch aufpassen bei allen Referenzen nicht irgendwie mit dem Star Trek-Kanon zu brechen.

Staffel 3 - Achtung: kleine Spoiler

Seit kurzem läuft jedoch Staffel 3 von "Star Trek: Discovery". Diese spielt mehrere Jahrhunderte in der Zukunft, die Welt hat sich verändert und die Föderation ist zu großen Teilen zerfallen. Und auf einmal geht es in der Serie wieder darum neue Welten zu entdecken, mit anderen Lebensformen Kontakt aufzunehmen und die Föderation wieder aufzubauen mit meist diplomatischen Mitteln. Endlich ist man nicht mehr gebunden an jahrzehntealte Definitionen, wie das Universum zu sein hat und welche Technik es gibt – bisher musste man sich ja in dieser Serie der 2010er-Jahre an die Vorstellungskraft von Technik in der Zukunft aus den 1960er-Jahren beschränken. Irrsinnig für eine Serie wie Star Trek!
Ab dieser dritten Staffel kann nun endlich wieder aus dem Vollen geschöpft werden und die ersten Episoden dieser Staffel lassen Hoffnung aufkommen – innerhalb dieser Serie, aber auch für die Serie selbst!