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Roadtrip durch Australien

Nachdem wir uns am Abend des 17. mit Tobi (Arbeitskollege von mir) und seiner Freundin auf ein Bier getroffen hatten (schönene Gruß an dieser Stelle und gut, dass ihr es doch noch wieder rechtzeitig zurück geschafft habt ;)) ging es für uns am nächsten Morgen erstmal in den Pazifik baden - herrlich (kann die Nordsee leider nicht ganz mithalten). Anschließend machten wir uns auf zu Hertz unseren Mietwagen abholen. Unsere geplante Tour nach Brisbane und evtl. Fraser Island mussten wir zwar fallen lassen, aber ein bisschen Roadtrip durch Down Under sollte es natürlich trotzdem geben.

Unser erstes Ziel war der Nationalpark "Blue Mountains", wo wir uns Abends ein Zimmer im Örtchen Katoomba suchten. Mit Pizza und Softdrinks verbrachten wir den ersten Abend gemütlich auf dem Bett vorm Fernseher. Der nächste Morgen sollte eigentlich mit einem großartigen Ausblick vom Punkt "Three Sisters" in den Nationalpark beginnen, aber... es war nebelig ohne Ende.



Sichtweite ca. 10 Meter. Wir entschieden uns für eine Wanderung durch die Blue Mountains. Großartige Landschaft und manchmal bessere Sicht als am Aussichtspunkt "Echo Point", wo wir vorher waren. Nach unserer Rückkehr war dort allerdings immer noch Nebel ohne Ende. Schade.



Danach fuhren wir Richtung Norden zum Port Stephens, genauer in das Örtchen Nelson's Bay, aßen bei einem Asia-Laden etwas und schauten uns das Örtchen und den Strand genauer an. Es schien ein ziemlicher Familienstrand zu sein und der Hafen mit den Yachten ließ auf eher besser betuchtere Besucher schließen. Wir unternahmen dort dann nichts großartig weiter mehr. Da es langsam gegen Abend ging suchten wir nach einem Platz zum Schlafen. Schon fast aufgegeben ob der teuren Preise und wenigen Möglichkeiten kamen wir an einem Schild vorbei, das Backpacker anziehen sollte: wir fühlten uns angesprochen.Wir landeten in einer Art kleinen Pension im Wald nahe dem "One Mile Beach". Die Häuschen waren aus Holz und standen zwar nahe der Straße, aber dennoch im Wald. Als "Haustier" hatten die Besitzer ein frei auf dem Gelände lebendes Känguru - sehr sympatisch. Die Atmosphäre war sehr angenehm dort und das freie Lebensgefühl merkten wir auch beim bezahlen. Auf der Quittung steht nur "Hilko und Niels" und der Betrag. Kein Nachname, keine Ausweis-Nummer von uns oder sonstwas "offizielles".



Die Nacht dort war sehr von der Natur geprägt, zuerst waren Heuschrecken recht laut und in der Nacht kam dann ein Regen runter, dass wir dachten, dass die Häuschen absaufen. Am nächsten Morgen wurden wir allerdings eines besseren belehrt: man sah nur noch kleine Pfützen und das wars.
Zum Morgen gingen wir wieder kurz über die Straße rüber zum Strand und nahmen wieder ein Bad im Meer - könnte man sich dran gewöhnen.



Anschließend besuchten wir den "Stockton Beach", der Strand mit den längsten Dünen (35km) der südlichen Hemisphäre, wie uns erzählt wurde. Schon beeindruckend und man konnte sich ein bisschen wie in einer Wüste vorkommen.





Eine lange Autofahrt sollte folgen, denn an diesem Tag wollten wir vom Norden in den Süden von NSW (New South Wales) wechseln. Abends kamen wir in Canberra an, wo wir eine Übernachtungsmöglichkeit im "Formule 1"-Motel knapp hinter der Stadtgrenze fanden. Den nächsten Tag fuhren wir in die Hauptstadt von Australien ein - Canberra und es wurde uns immer mehr klar, weshalb die wenigsten wissen, dass Canberra die Hauptstadt Australiens ist: es ist eine rein geplante Stadt, die hässlich und ohne richtigen Stadtkern ist. Alles ist zentralisiert aufgebaut um das Parlament und sonst gibts keinen Stadtkern. Wir besuchten das Parlamentsgebäude und vorher noch die Ausstellung von Martin Schoeller in der "National Portrait Gallery", der diverse bekannte Persönlichkeiten in einer Nahaufnahme aufgenommen hat. Im Parlamentsgebäude trafen wir noch auf einen in Deutschland lebenden Polen mit Afrikanischer Abstammung, der gerade Familie in Australien besuchte. Wir unterhielten uns ein bisschen mit ihm und waren überrascht, dass er nicht der Meinung war, dass Australien ein teures Land ist.



Abends ging es für uns weiter Richtung Süden. Wir hatten uns das Örtchen Cooma ausgesucht zur Übernachtung um von dort aus weiter in die "Snowy Mountains" zu fahren. Den Ort Cooma fanden wir sofort nett und der vor 40 Jahren aus dem Libanon emigrierte Besitzer des "Motor Inn"-Motels (ihr seht schon, wir haben uns etwas länger unterhalten) war uns auch gleich sympatisch. Wir entschieden uns zwei Nächte zu bleiben. Nachdem wir Abends noch kurz einkaufen waren überhäufte uns der Motel-Besitzer bei der Rückkehr mit frisch gepflückten Pflaumen vom Baum auf seinem Gelände.



Wir steuerten am nächsten Morgen den Ort Thredbo direkt in den Snowy Mountains an. Nach etwa einer Stunde Autofahrt waren wir dort. Nicht sehr spektakulär und eindeutig auf den Wandertourismus (im Sommer) und den Ski-Tourismus (im Winter) ausgelegt. Wir suchten uns einen Parkplatz, fuhren mit dem Sessellift den Berg hinauf und machten dann die wandertour über ca. 10km wieder runter, wo wir etwa 500 Höhenmeter überwanden. In der Station unten wurden uns etwa 3,5 Stunden Laufzeit prognostiziert - wir brauchten 2,5 Stunden, aber hey, wir wollen ja nicht angeben...



Die Landschaft war schon großartig. Zuerst wurden wir von nervigen Fliegen begleitet, die glücklicherweise später weniger wurden. Der Weg führte uns durch steinige Gegenden am Anfang und später durch einen Wald weißer, eher abgestorbener Bäume (hatte ein bisschen was von Landschaften à la Tim Burton) und später wieder durch eine grüne Landschaft aus Gräsern, Büschen und Bäumen.



Später in Cooma zurück haben wir den Abend dann wieder gemütlich ausklingen lassen bei ein paar einheimischen Bierchen (wer mal herkommt: "Fat Yak" ist echt lecker!) - achja, Bier und andere Alkoholitäten muss man hier gesondert im Liquor-Shop kaufen.
Jetzt gehts für uns noch einmal an die Ostküste zurück und dann hoch nach Sydney, wo wir unser Auto dann am 24. wieder abgeben müssen. Apropos Auto: Niels macht hier bisher den Fahrer und kommt sehr gut mit dem Linksverkehr klar (ich mache dafür den Kartenleser), die Straßen sind etwas komisch ausgeschildert und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 110 km/h. Es gibt unterschiedliche Arten von Highways und dann noch die Motorways (so 'ne Art Autobahn). Da wir eine Maut-Straßen nutzen mussten, blieb uns dann auch nichts anderes übrig, als uns mal für das Maut-System hier zu registrieren, denn die Straße konnte man nur mit einem E-Pass bezahlen - also nicht bar. Außerdem ist hier auf den Straßen außerhalb der Stadt relativ wenig los. Überall stehen ständig Schilder was man nicht darf, was mit wieviel Geldstrafe geahndet wird und eigentlich selbstverständliche Dinge werden diverse Dinge wiederholt. Die Aussies sind schon manchmal komisch...