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PROkrastination - Dinge geregelt kriegen - Alex Boerger - Barcamp Hamburg 2 2008 bchh08

Dies ist ein Beitrag zum Barcamp Hamburg 2008 aus einer Serie. Die Beiträge zu den anderen Sessions findet ihr auf der Übersichtsseite.

Als ich am Samstag in der "Getting Things Done"-Session saß war Alex auch dort und hatte kurz angesprochen, dass er seit dem Lesen von "Dinge geregelt kriegen" sich besser fühlen würde, wenn er mal was aufschiebt oder nicht tut. Da dachte ich mir, das kann ja eigentlich nicht schlecht sein erstmal und so bin ich in seiner Session gelandet.

Wenn Aufgaben anstehen sollte man sich fragen "Was ist gerade wichtig?" und dementsprechend nur erledigen, was man grade möchte. Bekannt aus dem GTD-Bereich sind die ToDo-Listen, in "Dinge geregelt kriegen" wird vor diesen Listen gewarnt. Stehen auf der Liste 10 unwichtige Kleinigkeiten, die man am Ende des Tages erledigt hat, fühlt man sich dennoch gut und denkt man hätte heute was geschafft, obwohl es eigentlich nichtig war.

Ausgangspunkt, ob ich mich mit einer Aufgabe/Arbeit beschäftigen soll, sind die Fragen:
1. Macht die Arbeit Spaß?
2. Ist sie relevant?
3. Verbessert sie langfristig das Leben?
4. Führt sie zu Projekten, bei denen zwei der vorherigen Punkte zutreffen?

Ein schlechtes Gewissen ist unnütz, heißt es. Zum Umgang mit Problemen nannte Alex den Spruch "Probleme sind wie dreibeinige Hunde, sie kommen immer zu dem, der sich um sie kümmert.".

Um nochmal zu den ToDo-Listen zu kommen, so war diesbezüglich Essenz dieser Session, dass ToDo-Listen zu vermeiden sind. Wenn eine Idee gut ist oder stark genug, setzt sie sich auch von alleine durch.

Um sich selbst zum Arbeiten zu zwingen schlug Alex vor, einen Vertrag mit jemandem, den man nicht mag, zu schließen. Diese Person soll einen festgelegten Betrag von mir bekommen, wenn ich eine bestimmte Aufgabe nicht erledige.

Gegen Ende wurde dann noch viel diskutiert. Ich bin der Meinung, dass die Gefahr besteht, dass man "Prokrastinieren" als Schönreden missbraucht. So nach dem Motto "Hach, es gibt ein Fremdwort dafür Aufgaben wegzudelegieren und Dinge aufzuschieben. Machen wir eine Wissenschaft daraus und reden darüber, wie wir Dinge noch besser nicht machen können statt sie einfach zu erledigen.". Denn es zählt nichtmal, wenn man sich dabei schlecht fühlt eine Aufgabe nicht zu erledigen bzw. es einen stört sie aufzuschieben. Das wird dann einfach damit erklärt "Jaa, die Aufgabe hat dich dann noch nicht genug gestört als dass du sie erledigst. Wenn du sie weiter aufschiebst ist entweder der Druck groß genug, dass du sie erledigst oder es wird dir egal und dann hat sie sich von selbst erledigt."