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Nie wieder Fleisch!

Vor knapp zwei Wochen lief bei Arte die Doku "Nie wieder Fleisch?", eine Wiederholung wird am Montag, 19. August um 8:55h ausgestrahlt und wer die Doku noch nicht gesehen hat sollte diesen Termin wahrnehmen (Aufnahme oder so, schon klar, dass die Zeit nicht ideal ist).
Die Doku beschäftigt sich nicht nur mit den Tieren, sondern auch damit was der massive Fleischkonsum wirtschaftlich bedeutet, was er für Auswirkungen auf andere Länder und die Menschen dort hat und wie sich der Fleischkonsum auf unsere Gesundheit auswirkt.

Es ist ja nicht nur so, dass der Mensch schon lange nicht mehr nur so viel Tier umbringt, wie zum Eigenverzehr gebraucht wird, sondern dass das Tier mittlerweile nur noch ein Produkt ist, das möglichst wirtschaftlich verarbeitet werden soll.

Wirtschaftlichkeit ist das nachhaltig günstigste Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten.

Nicht nur, dass das Tier nicht mehr als Lebewesen betrachtet und auch so behandelt wird, durch Subventionen kann es auch so günstig angeboten werden, dass es für Länder Afrikas günstiger ist Fleisch aus der EU zu importieren als selbst welches anzubieten. Das wiederum macht den lokalen Markt kaputt.

Das Leben in Asien gilt immer als sehr gesund, doch mittlerweile steigt auch in diesen Ländern die Zahl der kranken Menschen und der Übergewichtigen (Wer jetzt an Sumo-Kämpfer denkt: diese Menschen waren ursprünglich sehr gesunde Athleten). Unter anderem liegt es daran, dass Fleisch von einem verhältnismäßig seltenen Nahrungsmittel zum regelmäßigen, (mehrmals) täglichen Verzehr übergegangen ist, was die bekannten Krankheiten mit sich bringt. Davon abgesehen steigert der Konsum in einem so bevölkerungsreichen Gebiet wie Asien natürlich auch die Nachfrage, was wiederum zu Produktionssteigerung führt und zum weiteren Versuch der Effektivitätssteigerung bei der Produktion - und da sind wir wieder beim "Produkt Tier".

Ich möchte jetzt gar nicht anfangen auf einmal zum missionierenden Vegetarier zu werden, aber der stark gesteigerte Fleischkonsum der Menschheit ist weder für Mensch, Tier, Wirtschaft, Umwelt oder die eigene Gesundheit gut. Die Entbehrung, wenn man auf Fleisch und Fisch verzichtet ist nicht so groß und schlimm, wie man es sich immer vorstellt. Es gibt so viele gute Alternativen, wenn man sich nur die Mühe macht sich einmal kurz damit zu beschäftigen. Bei vielen Fleischzubereitungen, bei denen den Fleischessern das Wasser im Mund zusammenläuft, ist häufig gar nicht das Fleisch so wahnsinnig lecker, sondern die Gewürze und Panade.
Einfach mal einen Monat versuchen fleischfrei zu leben und wenn es nur dazu beiträgt mal den eigenen Horizont zu erweitern, neues Essen und neue Rezepte zu entdecken und zu merken, dass es doch genug Alternativen gibt. Keine Ausreden suchen, einfach mal machen - so schwer ist es nicht. Bei mir hat sich aus so einem Versuch ein dauerhaftes Leben als Vegetarier seit nun mehr als 10 Jahren entwickelt, aber das muss natürlich nicht bei jedem so sein.