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Müllvermeidung - wenig Aufwand, große Wirkung

Über das letzte Jahr haben sich bei mir ein paar Kleinigkeiten im Alltag eingeschlichen, die dafür gesorgt haben, dass ich merklich weniger Plastikmüll erzeugt habe.

Wochenmarkt

Schon als ich noch in Hamburg gewohnt habe bin ich gerne Freitags nach der Arbeit zum Wochenmarkt um dort meist eine volle Tasche Gemüse und etwas Käse für die kommenden Tage zu kaufen – alles natürlich unverpackt. Die Wirkung davon habe ich aber kaum gesehen, da in meiner 4er-WG nicht auseinanderzuhalten war, wer jetzt wie viel Müll verursacht hat. In Hannover habe ich nun aber auch Glück und immer Samstags ist bei mir um die Ecke ein Wochenmarkt und seitdem ich dort wieder einkaufe ist mein Plastikmüll schon etwas reduziert worden.

Mehrwegnetze statt Plastiktüten

Nun kann ich nicht leugnen, dass ich auch ab und an noch in den Supermarkt gehe um dort Sachen einzukaufen. Wenn es Obst oder Gemüse ist, kann ich seit einigen Monaten Plastiktüten durch Mehrwegnetze vermeiden. Die gibt's im Supermarkt (in meinem Fall ein Rewe, aber Edeka beispielsweise hat die auch) und sind super für alles Mögliche, das man lieber irgendwie verpackt transportieren will, aber die Verpackung eigentlich nur für den Transport braucht, z.B. Möhren, Pilze oder Paprika. Diese Netze kann man einfach waschen, wenn sie dreckig geworden sind und beim nächsten Mal erneut benutzen. Ich habe davon zwei Stück immer im Rucksack beim Einkaufen und komme damit prima aus. Apropos Rucksack: vor ein paar Jahren schon habe ich mir angewöhnt einfach immer eine Stofftasche dabei zu haben, falls ich nach der Arbeit mal noch spontan einkaufen will und der Rucksack einfach nicht reicht als Behältnis. Plastiktüten für den Heimtransport habe ich daher schon sehr lange nicht mehr kaufen "müssen".

Loseladen

Zu guter Letzt habe ich nun noch das Glück gehabt, dass in direkter Nähe zu mir der Loseladen LoLa aufgemacht hat. In einem Loseladen sind alle Waren unverpackt – eben lose. Je nach Produkt evtl. auch in einem Spender. Man bringt das eigene Gefäß mit, wiegt es am Anfang einmal leer ab und klebt einen Barcode, den die Waage ausgibt, drauf und kann anschließend in das Gefäß (Glas, Tupperdose, was-auch-immer) einfach im Laden einfüllen, was man kaufen möchte. Danach geht's mit allem zur Kasse und dann wird einfach gewogen, was man sich eingefüllt hat. Das Sortiment ist umfassend und ich entdecke immer mehr, das ich beim nächsten Mal, sobald mein Vorrat alle ist, aus dem Loseladen auffüllen kann. Es erfordert ein klein bisschen Organisation und Überlegung bzgl. der Gefäße, aber das braucht's auch nur ein Mal.

Große Wirkung

In letzter Zeit habe ich mal drauf geachtet. Früher hatte ich eigentlich jede Woche einen Kunststoffmüllsack voll und musste ihn an die Straße stellen. Im Moment komme ich im Schnitt drei Wochen mit einem Müllsack hin und das finde ich tatsächlich großartig. Ich kann nicht mal sagen, dass ich viel Aufwand damit habe. Eine Stofftasche im Rucksack, für Obst/Gemüse aus dem Supermarkt zwei kleine Mehrzwecknetze dabei, am Wochenende einmal über den Markt schlendern und ansonsten einige Sachen aus dem Loseladen besorgen, was halt so geht. Das Einzige, was ich eingestehen muss, ich habe das große Glück, dass ich das alles in der Nähe habe. Zum Wochenmarkt oder Loseladen würde ich nämlich vermutlich nicht so regelmäßig gehen, wenn ich da immer 30 Minuten An-/Abreise hätte. Wenn also in eurer Nähe sowas ist und ihr das gut heißt, dann nutzt diese Sachen, damit sie sich für die Leute, die das betreiben, auch lohnen und noch lange weiter bestehen können!

Titel-Foto by John Cameron on Unsplash