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Frühstück

Als Kind hab ich schon gelernt "Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages". Damals, unter den fittichen meiner Mutter, hab ich mich natürlich auch dran gehalten. Morgens ein Glas oder Becher Kakao und dazu 1-2 Scheiben Brot. Doch das änderte sich mit den Jahren.

Ab der siebten Klasse dann musste ich zur Schule in das 10km entfernte Norden, der Bus dorthin fuhr um kurz nach 7 Uhr, es war also frühes Aufstehen angesagt - mit den Jahren verkürzte ich mein Frühstück immer ein wenig, je nachdem wie schnell ich aus dem Bett kam, aber Frühstück blieb bestehen.

Seit ich nun in Hannover wohne hat sich das radikal geändert. Zu Beginn habe ich mich morgens noch immer an den Tisch gesetzt und gefrühstückt, bevor ich zur Arbeit gegangen bin. Seit mittlerweile etwa zwei Jahren ist die morgendliche Speise komplett unter den Tisch gefallen. Eine Veränderung meiner Verfassung zum Start in den Tag konnte ich nicht feststellen.

Doch wieso musste das Frühstück weichen? Wenn ich morgens aufstehe ist mein Ziel eigentlich früh ins Büro oder zum Sport zu kommen. Ich möchte anfangen, möchte loslegen und was schaffen und nicht noch Zeit mit essen "verplempern" - so ist jedenfalls mein Gefühl dabei. Außerdem habe ich inzwischen auch festgestellt, dass ich werktags frühstücken gar nicht mehr mag. Mit gefülltem Magen am Schreibtisch zu sitzen, mich zu konzentrieren, liegt mir irgendwie nicht. Vor einigen Wochen hatte ich das malwieder, dass ich morgens gefrühstückt hatte, weil ich Öffnungszeiten durcheinandergekriegt hatte und in der Innenstadt war - ich hab mir also was zum Frühstück gekauft: Fazit war, ich mag es nicht (mehr) morgens vor der Arbeit was zu essen.
Anfang der Woche war eine Ausnahme. Sören war zu Besuch und als guter Gastgeber hab ich natürlich für Frühstück gesorgt. Aber da kam die Gemütlichkeit dazu. Wir haben um halb neun gefrühstückt, gemütlich mit Brötchen und einer Kanne Tee und ich hatte für mich schon ausgemacht erst um 10 Uhr zur Arbeit zu gehen. Da störte mich das Frühstück auch nicht, aber alleine ist es überhaupt nicht mein Ding.

Das alles gilt allerdings nur für werktags. Das Wochenende wird zelebriert mit einem gemütlichen, leckeren Frühstück. Wenn ich mir Zeit lasse dauert das auch schonmal eine Stunde bis ich komplett fertig bin. Ich vermute es liegt daran, dass ich danach noch nichts direkt vor hab. Außerdem ist es nochmal so eine Besonderheit der Gemütlichkeit am Wochenende. Aufstehen wann ich möchte (urigerweise ist das gerne auch mal früher oder zur selben Zeit, wann ich zur Arbeit gehen würde), Kaffee aufsetzen, die Musikanlage starten und aufdrehn, leicht verschlafen durch die Wohnung tapern und Brötchen in den Ofen legen. Herrlich! Aber nur an Tagen, wo ich frei hab.

Kennt ihr das auch oder steh ich mit meiner Frühstücksabstinez allein auf weiter Flur?