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Frohes Neues Jahr des Hasen oder Wenn nicht jetzt, wan-tan

In unserer Unterkunft in Hong Kong (mehr dazu später...) war es leider etwas schwierig mit dem Internet, weshalb wir uns nun erst wieder aus Vietnam melden. Aber alles nacheinander. Setzen wir wieder ein bei Tokyo. Einen Tag hatten wir noch vor der Weiterreise und den nutzten wir leider nur um uns das Japanische Nationalmuseum zu sehen. Wir wollten uns anschließend eigentlich auch noch das Sumo-Museum ansehen (wenn schon das Anschauen eines Sumo-Kampfes zeitlich leider nicht passen sollte), aber auch das Museum war an diesem Tag geschlossen. Wir wissen nicht, ob das in Europa ankam, aber die nächsten Wettkämpfe in Tokyo sind abgesagt worden, wegen eines großen Wettskandals. Da ist wohl Schiebung im Spiel, beim Sumo, haha... (na, verstanden?).
Auf dem Weg zurück später hatten wir Hunger und ließen uns von einer Speisekarte ohne jegliche Übersetzung überzeugen, in das japanische Restaurant in einer kleinen Straße zwischen zwei Bahnstationen zu gehen. Es wirkte recht traditionell und nicht so sehr auf Touristen eingerichtet. Das Team dort war allerdings recht jung und konnte uns daher mit Englisch weiterhelfen. Wir dinierten in einer kleinen Zwei-Personen-Kabine.



Am nächsten Tag gings für uns weiter aus dem kalten Japan in das etwas wärmere Hong Kong. Angekommen in Kowloon machten wir uns weiter zu Fuß auf den Weg zum Hostel mit dem einigen Hong-Kong-Besuchern sicherlich bekannten Namen "Chungking Mansion". Ein riesiges Gebäude, an der absoluten Nord-Süd-Hauptstraße Hong Kongs - also tatsächlich beste Lage und dafür sehr günstiger Preis (bis hierher alles sehr gut). Schon vor dem Gebäude wurde reihenweise angequatscht, ob wir ein Zimmer bräuchten oder eine Rolex kaufen wollten ("same same but different", nicht in dem Wortlaut, aber wers kennt wird lachen) - da brachte es auch nichts zu sagen, dass wir längst ein Zimmer hatten. Als wir die Rezeption des Guesthouse gefunden hatten (in der Chungking Mansion haben nämlich zig Hostel-Zimmer-Anbieter Räume und daher auch eigene Rezeptionen) machten wir alle Formalitäten klar, fuhren wieder runter aus dem dritten Stock, gingen den Flur zu Ende zum Bereich E, fuhren in den 11. Stock, schlossen dort eine Tür auf und ging dort dann zu Raum 97 - unser Zimmer. Man war das ein Drecksloch heruntergekommen. Es roch ziemlich arg nach... sagen wir mal geräuchertem Schinken, ohne dem Schinken, die Bettbezüge und Handtücher hatten Löcher, die Tapete kam von der Decke, die Betten waren für Leute bis maximal 1,50m und im "Bad" war der Duschkopf direkt über der Toilette und da man bei jedem Duschen das gesamte Zimmer nass machte schimmelte es in den Ecken auch bereits und im gesamten Zimmer wurde es nie richtig trocken, weil man nicht lüften konnte. Achja, wir hatten auch Mitbewohner. Ein-zwei-drei Kakerlaken sind uns begegnet und in den abgehängten Decken hörte man das muntere Treiben der Mäuse oder Ratten (wir wollen uns mal nicht festlegen).
Aber genug vom Zimmer, nur mal damit ihr euch vorstellen könnt, weshalb wir dort nur zum Schlafen waren.

Nach unserer Ankunft im Zimmer machten wir uns bald auf den Weg zum Hafen und schauten uns die tatsächlich sehr toll aussehende Skyline Hong Kongs an.



Auch in Hong Kong hatte man so eine Art "Walk of Fame" der Chinesen, unter anderem waren auch die uns bekannten Jackie Chan und Jet Li dabei, die wir übrigens häufiger dachten auf den Straßen später noch erkannt zu haben, aber kann auch sein, dass wir uns getäuscht haben... ;)



An einem der Folgetage waren wir dann auch mal auf Hong Kong Island, dem eigentlichen Zentrum von Hong Kong und dort wo das dicke Geld hin- und hergeschoben wird. Wir nahmen bei einer etwas ruhigeren Straße an, dass sie komplett abgesperrt war und setzten uns vor die Skyline zum Fotos machen (s.u.), jedoch kamen dann irgendwann auf einmal doch noch Lichter um die Ecke und wir mussten flux wieder verschwinden - war nur 'ne längere Rot-Phase.



Am Mittwoch sollte eigentlich in Hong Kong Museumstag sein, also alle Museen nehmen keinen Eintritt, wegen der Neujahrsfestivitäten jedoch waren nahezu alle Museen geschlossen und wir konnten nur ins Science Museum, was leider hoffnungslos veraltet ist. Der Donnerstag wurde dann unser Macau-Tag. Macau ist eine größere Insel, die nicht mehr zur Sonderverwaltungszone Hong Kong gehört, sondern schon zu China (früher übrigens portugiesische Kolonie und daher immernoch viele Schilder auf Portugiesisch), weshalb wir offiziell aus Hong Kong ausreisen, nach Macau einreisen und später wieder aus Macau ausreisen und nach Hong Kong einreisen mussten (eine Bürokrat hätte dabei sicherlich Spaß gehabt...). Auf Macau stehen vor allem massenweise Kasinos und dicke Prunkbauten, außerdem noch einige portugiesische Kolonialbauten. Anbei mal ein kleines Kasino.



Wir sind auch mal kurz selbst in einem Kasino gewesen, jedoch schien dort eher die Tourie-Massenabfertigung zu laufen, als das große Geschäft. Alles wirkte dann doch eher unspektakulär und nicht sonderlich atemberaubend.
Am frühen Abend gings mit der Fähre wieder zurück nach Hong Kong, wo an diesem Abend die Neujahrsumzüge statt fanden. Dafür wurde mal ein Großteil der Innenstadt gesperrt, welcher sich ziemlich fix mit einer großen Masse an Menschen wieder gefüllt hatte.



Am nächsten Tag war das Feuerwerk zu den Neujahrsfeierlichkeiten. Wer sich fragt "Ja wie lange feiern die denn da das Neujahr?" - ziemlich lange, nämlich etwa 14 Tage (so ganz genau wissen wir es auch nicht) und es läuft nicht so wie bei uns, dass alles auf einen Tag/Abend gelegt wird, sondern eben über die mehreren Tage immer mal wieder eine Veranstaltung ist. Man merkte das Neujahr übrigens auch bei den Geschäften: die chinesischen Läden hatten zu, die Pakistani witternten ihr Geschäft und hatten geöffnet.



Zu den Menschen übrigens noch: Wir kamen ja aus dem sehr sehr besonnenen, freundlichen und entspannten Japan, wo jeder extrem höflich ist und trotz vieler Menschen eine sehr angenehme Ruhe herrscht - nicht so Hong Kong. Es ist voll von Menschen, man wird angerempelt, steht man in einer Schlange reicht es nicht schnell genug den Fuß nach vorne zu setzen, wenn man dran ist, schon hat sich wer anderes dazwischengedrängelt - eine ganz andere Mentalität hier.

An unserem letzten vollen Tag in Hong Kong wollten wir eigentlich zum Peak, dem höchsten Berg auf Hong Kong Island, von dem aus man eine phantastische Sicht haben soll. Wir waren wohl nicht allein mit der Idee, denn an der Bahnstation angekommen, die zum Peak geht, war schon eine Warteschlange, die min. 2 Stunden Wartezeit ankündigte. Wir disponierten spontan um, entschieden uns für die Insel Lantau (wo übrigens auch der Flughafen von Hong Kong ist) und machten uns mit der Bahn auf den Weg dorthin. Auf Lantau kann man mit einer Gondel noch etwas weiter als die letzte Bahnstation fahren, dort geht es zur größten sitzenden Buddha-Statue. Für die Gondel-Fahrt war aber auch schon eine lange Schlange da (Samstag + Feiertage, wir hattens gut getroffen), die allerdings "nur" eine Stunde ankündigte. Da es mittlerweile Nachmittag war reihten wir uns ein. Irgendwann, es dämmerte langsam, ging die Gondelfahrt über 25 Minuten los. Am Ende sahen wir schonwieder für die Rückfahrt eine sehr lange Schlange und so ließen wir uns etwas Zeit und gingen doch noch zur Buddha-Statue, obwohl der Weg zu ihr hoch leider schon gesperrt war - dennoch eine beeindruckende Statue.



Gegend Abend waren wir dann zurück im Hostel, packten unsere Sachen schonmal etwas und freuten uns über die letzte Nacht in diesem Drecks unserem Hostel. Der nächste Morgen startete im Starbucks um die Ecke, der für uns sehr passend lag - nämlich an einer Straßenecke, von wo aus man herrlich die Chinesen beobachten und dabei seinen Kaffee schlürfen konnte. Gegend Mittag zogen wir glatt mal zwei Straßenecken weiter, dort gab es laut Marco Polo Reiseführer (nee, wir hatten keinen Lonely Planet-Reiseführer) ein gutes Restaurant mit shanghainesischer Küche, allerdings vegetarisch, zu günstigen Preisen und mit gutem Blick auf den Hafen. Als wir ankamen war noch nicht viel los, wir suchten uns einen guten Tisch und schauten die Karte durch. Viel leckeres gab es und die Preise waren tatsächlich gering. Wir bestellten - sagen wir - etwas zu viel. Vielleicht hatten wir zu viel Hunger, oder die niedrigen Preisen ließen uns denken, dass es auch kleine Portionen waren, jedenfalls hatten Niels und ich zusammen fünf Gerichte bestellt und schauten auch etwas irritiert, als uns da die großen Schalen und Schüsseln serviert wurden. An diesem Tag reichte einmal Essen.



Anschließend rollten wir zum Flughafen, mussten nichts wegen Übergewicht nachzahlen und kamen so innerhalb von nicht mal zwei Stunden Flugzeit in Saigon/Ho-Chi-Minh-City, Vietnam an. Vom Flughafen nahmen wir uns ein Taxi, unser Hostel hier ist klasse, weshalb wir auch gleich nochmal um eine (mittlerweile zwei) Nächte verlängert haben. Die Stadt selbst ist nicht wahnsinnig grandios, aber ist eben eine Stadt. Der Straßenverkehr ist eine Sache für sich, denn es ist gar nicht so leicht zu Fuß die Straße zu überqueren, wenn hundert Roller auf einen zugefahren kommen, aber man wird mutiger und dann läufts auch besser.
Wir sind hier übrigens noch ein wenig aufgeschmissener als schon in Japan und Hong Kong, denn in Vietnam verstehen wir null von der (geschriebenen) Sprache und es ist hier auch so ziemlich überhaupt nichts ins Englische übersetzt.



Morgen steht bei uns eine Tour ins Mekong-Delta an und für übermorgen haben wir uns bereits Zugtickets nach Nah Trang (etwa 430km nordöstlich von Saigon) besorgt. Wie es danach weitergeht wissen wir noch nicht.
Schöne Grüße erstmal aus Vietnam. Entweder gibts nochmal was von uns zu hören aus Vietnam oder dann spätestens ab dem 18.2. aus Kapstadt - je nachdem wie wir Internetzugriff haben.