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Essen in Japan: Ramen-Suppe


In meiner kleinen Blog-Serie „Eine Kartoffel macht Essen aus Japan“ geht es heute um Ramen-Suppe, für die es in Japan spezialisierte Läden gibt, die nur diese Art von Suppe verkaufen.

Ramen sind eine bestimmte Art von japanischen Nudeln, die zu einer Suppe zubereitet werden – die häufig auch einfach nur kurz „Ramen“ genannt wird. Fleisch und Fisch waren früher essenzieller Bestandteil der Suppe, aber heutzutage gibt es – auch in Japan – Ramen-Suppe vegetarisch und vegan.

„Mein“ Ramen-Rezept

Im Folgenden kommt nun „mein“ Ramen-Rezept. Wieso die Anführungszeichen? Erstmal, es gibt nicht „das“ Ramen-Rezept. Allein schon bei der Brühe gibt es in Japan unterschiedliche, regionale Varianten und diverse Ramen-Restaurants haben ihr eigenes, geheimes Rezept. Mein Rezept – Verzeihung, „mein“ Rezept – könnte ich nun also getrost ohne Anführungszeichen schreiben, jedoch wäre das nicht ganz ehrlich. Zum einen ist es von der Basis her hochgradig inspiriert von dem Rezept „Kotteri-Ramen“ von lecker.de, zum anderen sind meine Anpassungen an diesem Rezept ein Versuch, die sehr leckeren, vegetarischen Ramen von Soranoiro in Tokio nachzuempfinden (siehe das Bild am Anfang).

Vorweg, plane für dieses Rezept eine bis eineinhalb Stunden Zeit ein für die Vorbereitung. Bei der Brühe kommen etwa um die sechs bis acht Portionen raus – es soll sich ja auch lohnen. Die Suppe kann man problemlos stehen lassen und am nächsten Tag nochmal aufwärmen und wieder frisches Gemüse und Ramen-Nudeln zubereiten – das geht nämlich beides recht schnell.

Die Zutaten

- Zwei Bund Suppengrün oder entsprechend viel Gemüsebrühe-Pulver
- 100g Ingwer
- 1 Hokkaido-Kürbis (ca. 20cm Durchmesser)
- 8 Möhren
- 4 Baby Pak-Choi
- 6 Pilze
- 1 Zucchini
- 1 Süßkartoffel
- 3 EL Öl
- 6 EL Soja-Sauce
- 5 TL rote Miso-Paste (Asia-Laden)
- 2 EL Erdnusscreme
- 1 EL Sambal Oelek
- Ramen-Nudeln (Asia-Laden)

Gerätschaften

- Schneidbrett
- 1 Messer (für feineres)
- 1 Messer (für gröberes)
- 1 Kochlöffel
- 1 Schneebesen
- 1 Pfannenwender
- 1 Pfanne
- 1 großer Topf (Fassungsvermögen ca. 5-6 Liter)
- 1 mittlerer Topf (Fassungsvermögen ca. 3-4 Liter)
- 1 kleiner Topf (Fassungsvermögen ca. 1 Liter)
- evtl. ein Sieb, um Suppengrün getrennt im Topf zu kochen (optional)
- Stabmixer
- evtl. Zerkleinerer-Behälter für Stabmixer (optional)
- Herd mit min. 3, besser 4 Kochplatten
- große (eher hoch als breit) Suppenschalen, da darin Nudeln, Suppe und Gemüse Platz finden muss

Die Basisbrühe

3 Liter Wasser in den großen Topf geben. 100g Ingwer schälen und klein schneiden oder in einem Zerkleinerer mit Stabmixer-Aufsatz zerkleinern. Den Kürbis waschen, unschöne Stellen evtl. herausschneiden, mit einem Löffel die inneren Kerne entfernen und ca. zwei Drittel vom Kürbis abschneiden und in grobe Würfel schneiden. 8 Möhren schälen und ebenfalls in grobe Stücke schneiden. Das Wasser nun zum Kochen bringen.

Nimmst du die Suppengrün-Variante, musst du das Suppengrün irgendwie getrennt, z.B. durch ein Sieb im Topf, vom Rest der Suppe halten, da das Suppengrün später wieder aus dem Wasser muss, aber anderes Gemüse (kommt gleich) drin bleiben soll. Entscheidest du dich für das Gemüsebrühe-Pulver ist es etwas einfacher.

Gib nun dein grob geschnittenes Suppengrün (getrennt) ins Wasser oder die entsprechende Menge an Gemüsebrühe-Pulver und verrühre es.
Getrennt vom Suppengrün (falls du diese Variante gewählt hast) gibst du nun die Kürbiswürfel, die Möhren und den Ingwer dazu.

Lass die Brühe nun ca. eine Stunde bei geschlossenem Deckel vor sich hin köcheln.

Würzbrühe

Als nächstes kannst du die Würzbrühe vorbereiten. Gib in den kleinen Topf 300 ml kaltes Wasser, dazu 6 EL Sojasauce und 5 TL rote Miso-Paste – das ganze mit dem Schneebesen vermischen, Deckel drauf und schonmal auf eine ausgeschaltete Herdplatte stellen.

Gemüse

Schneide auch den restlichen Kürbis nun in Würfel, allerdings diesmal in kleinere, mundgerechte Teile. Die Pilze (6) kannst du waschen und in Scheiben schneiden. Die Zucchini ebenfalls waschen und der Länge nach in flache Streifen schneiden. Die Süßkartoffel schälen, in dünne Scheiben schneiden und vierteln. Den Pak-Choi waschen, halbieren und je nach Größe noch 3-4 Mal der Breite nach zerteilen (mundgerecht ist hier das Stichwort).
Bereite die Pfanne vor, indem du schonmal 2 EL Öl darin verteilst und sie auf den (noch ausgeschalteten) Herd stellst.
Das Gemüse ist vorbereitet, weiter geht‘s zu den Nudeln.

Ramen

Ramen-Nudeln sind meist in wenigen Minuten fertig gekocht, lies daher vorher die Anleitung auf der Packung. Fülle den mittleren Topf mit ca. 2 Liter Wasser und bring das Wasser zum Kochen. Ramen-Nudeln sind häufig direkt portioniert, sodass in einer Packung mehrere Portionen von Nudeln mit einem leicht zu entfernenden Papierbändchen enthalten sind. Das Bändchen wird natürlich nicht mitgekocht.

Alles zusammen bringen

Zu diesem Zeitpunkt solltest du alles vorbereitet haben, das Gemüse ist geschnitten, die Brühe köchelt vor sich hin, die Würzbrühe steht vorbereitet im Topf und das Wasser für die Nudeln fängt an zu kochen. Jetzt ist ein wenig Multitasking gefragt oder eine Person, die dir beim Kochen hilft.

Basis- und Würzbrühe

Ist ca. eine Stunde vergangen, stellst du die Herdplatte mit der Würzbrühe an, nimmst den Deckel ab und rührst nochmal mit dem Schneebesen durch. Mit einem Auge musst du jetzt immer bei der Würzbrühe bleiben, da diese heiß werden, aber nicht kochen soll. Ist sie kurz vor‘m Kochen stellst du die Herdplatte aus und tust den Deckel wieder drauf.

In der Zwischenzeit widmest du dich der Basisbrühe: Du kannst nun das Suppengrün (du weißt schon „...sofern du diese Variante gewählt hast...“) aus dem Topf entfernen und die Herdplatte ausmachen. Gib 2 EL Erdnusscreme und 1 EL Sambal Oelek hinzu. Nun nimmst du deinen Stabmixer und zerkleinerst die Möhren und den Kürbis.

Sobald deine Würzbrühe heiß geworden ist gibst du sie zur Basisbrühe hinzu, umrühren und Deckel drauf.

Nudeln und Gemüse

Mach die Pfanne mit dem Öl für das Gemüse an und wirf den Kürbis rein – Deckel drauf. Schau zwischendurch mal wieder nach dem Kürbis oder gib etwas Wasser hinzu, bis der Kürbis eine leicht weiche Konsistenz hat. Wenn er soweit ist, nimm ihn raus und leg ihn zur Seite (z.B. in eine Schale).

Anschließend 1 EL frisches Öl in die Pfanne geben, anheizen und die Pilze darin kurz scharf anbraten. Danach auch diese entnehmen und zur Seite legen. Zum Schluss das restliche Gemüse (Süßkartoffel und Zucchini-Streifen) kurz in der Pfanne garen.

Das Nudelwasser kocht hoffentlich inzwischen, wirf die Nudeln rein und koche sie nach Packungsanleitung. Wenn sie fertig sind, schütte das Wasser ab.

Servieren und Essen

Alles ist fertig, deine Mühen sind am Ende und nun endlich kommt die Belohnung. Nimm die tiefe Suppenschale, fülle ein paar Nudeln hinein, anschließend etwas vom Gemüse und fülle die Brühe ein. Als letztes kommt oben der Pak-Choi auf die Suppe. Serviere die Schale mit einem Suppenlöffel und Ess-Stäbchen. Auch hier passt ein japanisches Bier zum Essen, zum Beispiel ein Kirin, Asahi oder Sapporo.

Nudeln und Gemüse können bei etwas Geschick mit den Stäbchen gegessen werden. Für die Suppe ist nun der Löffel da, wobei die Suppe auch direkt aus der Schale geschlürft werden könnte. Leg Taschentücher bereit, das Gericht ist etwas scharf (Ingwer & Sambal Oelek) und heiß. Guten Appetit.