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Das letzte Mal

Davon gab es einige in den vergangenen Wochen. Derzeit bin ich ja noch in den letzten Zügen der Umzugs-Phase, die vorangegangen ist die Zeit der "letzten Male" gewesen. Erst fiel es mir gar nicht so auf, aber wenn man fast acht Jahre in einer Stadt lebt und den selben Job hat spielen sich ja auch durchaus einige Rituale ein.

Mit der Abteilung sind wir in lockerer Runde jeden 3. Donnerstag im Monat Essen und einen trinken gegangen. Donnerstag war mittags immer "Dönerstag" (obwohl wir Pide gegessen haben, aber egal) und Freitags ging's jahrelang mit einer Gruppe aus ursprünglich mal Azubis und Ex-Azubis zur Curry-Pommes-Bude. Am Donnerstagabend war ich seit einigen Wochen zu einer Gruppe von Kollegen und Freunden hinzugestoßen, die in der Kneipe "Team Nordstadtbraut" kickern und gemütlich Bierchen trinken.
Da wurde einem dann früh bewusst "Oh, der letzte Webtreff an dem ich teilnehme", der letzte Dönerstag, usw. - der Umzug und die Abkehr vom Alten wird also sukzessive begleitet, damit man auch ja nicht vergisst, dass man da etwas beendet hat.
Dann kommen noch so formelle Dinge hinzu, wie die letzte Miete der alten Wohnung, weil man den Dauerauftrag beendet, die letzte Nacht im alten Schlafzimmer und und und.

Dieser Tage folgen nun die letzten "letzten Male": gestern bekam ich zum letzten Mal Gehalt vom alten Arbeitgeber und Freitag ist Wohnungsübergabe, sodass ich die Schlüssel meiner ersten eigenen Wohnung abgeben werde und damit das letzte Mal mein Heim der vergangenen acht Jahre verlasse.

Glücklicherweise sind das alles im Prinzip nur Dinge und Gewohnheiten - die wichtigen Freunde werden erhalten bleiben und nicht zu vergessen: nach so einer radikalen Änderung auf einen Schlag in Job, Stadt und Wohnsituation gerade folgen auf die diversen letzten Male derzeit viele erste Male, die alles spannend und neu machen.