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Aus der Pampa auf die Gefängnisinsel

Der zweite Tag in Mendoza war auch sehr geprägt von Rumlaufen, entspannen und gucken. Im Nachhinein hätten wir lieber noch einen Tag mehr gehabt, denn so konnten wir keinen der Tagesausflüge beispielsweise zu den Anden oder zum Rafting mitmachen - sehr schade, wie wir fanden.

Den Abend als wir das letzte Mal geschrieben haben saßen wir im Hostel noch mit einem Norweger, zwei Deutschen, einem Österreicher, einem Italiener, einer Japanerin und zwei Belgierinnen. Der Abend war noch sehr lustig, viele Gespräche, einige Biere und etwas Gesinge im Innenhof.



Nachdem wir zurück über Nacht mit dem Bus in Buenos Aires ankamen suchten wir unser Hostel auf und checkten ein. Das Zimmer war ganz gut, allerdings war mit uns im Hotel eine brasilianische Schulklasse (Kindergarten...) und das Hostel lag an einer überdurchschnittlich frequentierten, einspurigen Erschließúngsstraße (Gruß von Niels an die Firma) - aber wir sind ja nicht aus Zucker.



Anschließend ging es gleich weiter Richtung "La Boca" (für Leute wie mich, die mit Fußball so viel nicht anfangen können: das ist DAS Argentinische Fußballstadion und hat viel mit Maradonna - der Typ der das Tor mit der Hand gemacht hat damals - zu tun und man findet überall Portraits von ihm an den Wänden etc.). Das Stadion steht direkt in einem Wohnviertel und wir wollens mal so sagen: Nachts würden wir uns dort nicht blicken lassen...



Nach dem Stadion ging es weiter zum alten Hafenviertel, wo es viele bunt angemalte Häuser (kennt jemand zufälligerweise den Grund dafür?) gibt, mittlerweile natürlich auch diverse Verkaufsstände, aber auch schöne Restaurants. Da wir bisher mal wieder noch nichts gefuttert hatten suchten wir uns einen netten Laden und haben mal traditionell argentinisch bestellt: Niels kam endlich zu seinem argentinischen Steak und ich nahm zu Gnoccis (schreibt man das so?) Empanadas vorweg. Unterhalten wurde man von Tango-Tänzern während, vor und nach dem Essen. Eigentlich wollten wir Abends noch zu einer "richtigen" Tango-Show gehen, jedoch waren die ordentlich teuer und in der Regel verbunden mit einem dicken Essen - nicht so ganz das was wir wollten.



Am vorletzten Tag in Buenos Aires haben wir uns mal dem Zugverkehrssystem von Argentinien gestellt. Wir wollten nach Tigre fahren, von wo aus man Boots-Touren durchs Delta machen kann. Die Bahnstation an sich war leicht zu finden - Retiro (der Ort von wo aus auch schon unsere Busse fuhren), aber wo fährt jetzt der Zug? Witziges System: Pro Himmelsrichtung in die ein Zug von Buenos Aires aus fahren kann (also drei) gibt es eine eigene Halle mit Gleisen und Verkaufsschaltern für die Tickets. Wir fanden in der "falschen" Halle einen englischsprechenden Ticketverkäufer, der uns den richtigen Weg wies und dann war alles ziemlich selbsterklärend (eine Zugfahrt über etwa 35 KM kostet 1,35 Arg. Pesos, ungefähr 24 Cent - nimm das, Deutsche Bahn!).



Die Fahrt war recht ruckelig und nicht so zügig, aber nach etwa 50 Minuten waren wir da. Ein Besuch im Tourie-Center veschaffte uns einen Überblick der Fahrmöglichkeiten und wir machten uns auf den Weg zum Ableger, vorbei an einem riesigen Freizeitpark und einem Kasino (und natürlich wie überall auch vorbei an einem McDonals...). Die Delta-Fahrt genossen wir auf dem Oberdeck des Schiffes (da hab ich mir 'n tollen Sonnenbrand an den Schultern geholt - der erste seit der Tour überhaupt). Das Delta scheint ein ziemliches Bonzen-Ding zu sein, dauernd fuhren Jet-Skies und Motorboote an einem vorbei und einige Gebäude direkt am Wasser waren ziemlich dicke Bauten (Niels hat da mal nichts näher analysiert).







Später gings mit dem Zug wieder zurück nach Buenos Aires in unser Hostel, haben noch ein Bierchen getrunken (Quilmes, wens interessiert) und das war es dann auch schon. Am nächsten Morgen per Taxi zum Flughafen, einchecken und der ganze Firlefanz und dann 14 Stunden Direktflug nach Sydney. Leider ging es nicht noch mal über die Anden, sondern in einem Bogen unten herum.



Am darauffolgenden Sonntag (gestern) kamen wir dann am späten Nachmittag in Sydney an. Zum Thema Zeitreisen: Wir sind von -3 Stunden GMT in Argentinien nun übergegangen zu GMT +11 Stunden in Sydney - bei uns ist es also gerade Mittagszeit und der Samstag hatte für uns keine Nacht, da wir quasi mit der Sonne geflogen sind.
Am Flughafen in Sydney durften wir dann mal eine kleine Sonderbehandlung mitmachen - Taschen auspacken wegen "verdächtigen Inhalten" (es waren ein Buch und Flip-Flops, pf...) und mir wurde natürlich nicht auf die erste Frage hin einfach so geglaubt, dass es in Argentinien keine Drogen für uns gab ('n Test brauchte es aber glücklicherweise nicht mehr). Der Typ war aber ganz freundlich und insgesamt sind wir fix durch gewesen.

Unser Hostel war dann die nächste Anlaufstation (Jolly Swagman Backpackers), wo wir mit der U-Bahn hinfurehn - gut 10 Euro umgerechnet pro Person. Das war dann der erste Preisschock. Deutsche Preise hatten wir ja schon erwartet, aber das war... nunja. Der zweite Preisschock kam dann beim Abendbierchen - wir haben lange gesucht, bis wir eine Sportsbar gefunden haben, wo der Pint nur 4 Euro etwa kostete (sonst waren etwa 7 Euro üblich).



Heute morgen checkten wir aus, liefen erstmal und fuhren dann Bus zum Bondi Beach, wo unser Hostel für heute Nacht ist (Noahs Bondi Beach), quasi direkt am Strand gelegen und bisher sehr angenehm. Nachher gehts dann erstmal an den Strand und in die Stadt und morgen gegen Mittag holen wir den Mietwagen irgendwann ab. Eigentlich wollten wir ja Richtung Brisbane fahren, aber da wir uns kein Schlauchboot sondern ein Auto geliehen haben wird daraus wohl nichts und es zieht uns evtl. eher in Richtung Melbourne. Aber davon gibts dann irgendwann die Tage mehr.

An dieser Stelle schon mal vielen Dank für eure zahlreichen bisherigen Kommentare und aktuell schöne Grüße aus dem sonnigen Sydney.