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Hardware-Upgrade für das Lenovo X220i

Mein Notebook ist von 2011, nicht wirklich schlecht, aber ich war gerade eh am Überlegen auf ein neues Modell umzusteigen, fand aber leider nichts passendes, was alle meine Anforderungen erfüllte. Da das X220i prinzipiell noch gut lief entschloss ich mich nach etwas Recherche für ein Upgrade der Hardware: SSD und Vollausbau des Arbeitsspeichers (RAM).

SSD

Was ist das überhaupt? SSD steht für Solid State Disk und ist eine Festplatte, die ähnlich einem USB-Stick Daten in einem sogenannten Flash-Speicher sichert und nicht auf einer sich drehenden Scheibe, wie bei konventionellen Festplatten (HDD). Der Vorteil ist vor allem, dass der Lese-Zugriff auf eine SSD enorm schnell ist im Gegensatz zu einer HDD.

Bei der SSD stellt sich erstmal die Frage, ob man die aktuelle Festplatte ersetzen möchte, also die HDD gegen eine SSD tauscht oder ob man die SSD zusätzlich einbauen will. Letzteres muss natürlich auch erstmal rein vom Platz her möglich sein. Im X220i gibt es einen mSATA-Anschluss, der frei sein sollte, sofern man kein GSM-Modul eingebaut hat. Bei mir war der Anschluss leer.
Der Tausch der HDD gegen die SSD stellt sich simpel dar: man kann die HDD nämlich einfach am Gehäuse nach dem Lösen einer Schraube seitlich herausziehen und die SSD dafür rein schieben. Nachteil: man hat nur noch die SSD und keine HDD mehr (Video-Anleitung zu diesem Einbau und RAM-Aufrüstung und Foto-Tutorial zum SSD-HDD-Tausch).
Die andere Variante ist die HDD zu lassen wo sie ist und - wie oben beschrieben - die SSD zusätzlich am mSATA-Port anzuschließen. Der Vorteil hier ist, dass man erstmal mehr Speicher hat und diesen besser nutzen kann. Optimalerweise installiert man sein Betriebssystem nämlich auf der SSD und legt seine Dateien an denen man arbeitet (Dokumente, Bilder, Musik,...) auf der HDD ab. Nachteil: Um die SSD am mSATA-Port anzuschließen muss man erstmal die Tastatur und die Handballenauflage des Notebooks abbauen - der Aufwand ist also größer.
Ich habe mich für letztere Methode entschieden: beide Festplatten zusammen nutzen.

Der Umbau

Im Web kann man zum Glück auf das technische Handbuch zum X220i zugreifen, wo genau beschrieben steht welche Schritte nötig sind um die Tastatur und Handballenauflage abzumontieren. Ich war anfangs etwas skeptisch, ob ich das so einfach hinbekomme, aber wenn man sich an die Schritte hält ist es tatsächlich gar nicht so kompliziert.

Den Akku entfernt und das Notebook von der Stromversorgung getrennt. Dafür gesorgt, dass ich und mein Werkzeug nicht statisch aufgeladen waren. Dann ein paar Schrauben gelöst, die Tastatur sanft nach vorne gedrückt und dann leicht hoch gehebelt und die Verbindung zum Laptop gelöst. Anschließend weitere Schrauben gelöst und die Handballenauflage abgenommen nachdem ich den Fingerabdruck-Sensor abgesteckt hatte vom Laptop und da war dann auch schon der mSATA-Anschluss. Die SSD steckt man einfach ein, wie einen RAM-Riegel und arretiert ihn mit einer Schraube, die schon vorher im Notebook verschraubt war.
Danach wieder alles zusammensetzen und Schrauben fest machen. Nach einem Boot-Vorgang kann man im BIOS nachsehen, ob die SSD erfolgreich erkannt wurde (bei mir tauchte meine Samsung SSD EVO 840) sofort erfolgreich auf. Unter Windows musste ich im Festplatten-Manager dann noch die neue Festplatte formatieren damit ich sie anschließend auch aufgelistet bei den anderen Festplatten finden konnte.

Arbeitsspeicher a.k.a. RAM

Als ich mein Notebook 2011 gekauft habe gab es beim Verkäufer schon gleich die Option den RAM auf das volle Maximum von 8 Gbyte ausbauen zu lassen. Das habe ich auch damals wahrgenommen und habe es nie bereut - egal ob Photoshop, Lightroom oder eine Virtuelle Maschine - dem Lenovo ging nie die Puste aus.
In dem Glauben, dass der Arbeitsspeicher voll ausgebaut sei hatte ich immer im Kopf, dass ich beim RAM mit diesem Notebook nie ein Upgrade durchführen können werde und am Ende der Fahnenstange angekommen sei. Eine kurze Web-Suche bescherte mir dann allerdings neue Erkenntnisse: inoffiziell kann man das Notebook sehr wohl mittels zwei 8 Gbyte RAM-Riegeln auf 16 Gbyte aufrüsten.

Die Gelegenheit war gut, also kaufte ich auch diese zwei 8 Gbyte RAM-Riegel zum Upgrade meines X220i. Der Einbau war denkbar einfach: Auf der Rückseite zwei Schrauben lösen, an den Seiten der verbauten RAM-Riegel einfach die Nasen etwas zur Seite drücken und schon neigte sich der RAM nach oben - nun musste ich nur noch dran ziehen und hatte den alten RAM ausgebaut. Umgekehrt verfährt man mit dem neuen Arbeitsspeicher. Der wurde nun in den freien Slot gesteckt und runtergedrückt, bis die Nasen wieder einrasteten - fertig. Beim Systemstart zeigte das BIOS auch direkt die 16 Gbyte an und auch Windows erkannte sie problemlos. Als Betriebssystem sollte man natürlich bei Windows ein 64-Bit System haben, da sonst eh nicht mehr als 4 Gbyte Arbeitsspeicher adressiert werden können.

BIOS-Update

Ich erwähne es hier der Vollständigkeit halber. Für mein Lenovo X220i gab es ein BIOS-Update, das ich noch nicht eingespielt hatte. Ich habe das Update durchgeführt bevor ich die neue Hardware eingebaut habe, jedoch nicht aus einem speziellen Verdacht heraus, dass irgendetwas nicht funktionieren könnte. Es kann also gut sein, dass das oben beschriebene Upgrade der Hardware auch problemlos ohne BIOS-Update funktioniert hätte, aber da ich Hardware eingebaut habe, die neuer war als die BIOS-Version, wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen. Das BIOS-Update verlief übrigens extrem einfach und mühelos.